Flechtsommer Lichtenfels 2021
Datum: | 14.08.21 |
Zeit: | 10:00 bis 17:00 Uhr |
Da der traditionelle und bekannte Korbmarkt nicht stattfinden kann, geht man in der Deutschen Korbstadt neue Wege. Der „Flechtsommer Lichtenfels 2021“ bietet als Anpassung an Corona viele flechtkulturelle Veranstaltungen über den Sommer verteilt an.
Beim 1. Lichtenfelser Flechthandwerkermarkt am 14. August zeigen zwischen 10 und 17 Uhr neun Flechthandwerkerinnen und Flechthandwerker Körbe und dekorative Flechtwerke in außergewöhnlicher handwerklicher Qualität — alles selbst gefertigt! Neben bekannten regionalen Anbietern wie Anja Voß (Rödental) und Rainer Groth (Bad Staffelstein) sind auch interessante „Neue“ dabei, wie die nun in der deutschen Korbstadt ansässige Theresia Asam, die zusammen mit Carsten Baier (Lichtenfels) einen Stand teilen wird und Benjamin Nauleau (Havelaue). Sehr erfreulich ist, dass mit Megumi Higuchi (Oberursel) und Gundel Liebmann (Kassel) zwei Absolventinnen der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung aus 2018 dabei sind. Heinrich Geßlein (Marktgraitz), der bekannt für seine robusten Flechtwerke aus lebender Weide ist, hält am Nachmittag einen Flechtkurs in unmittelbarer Nähe seines Stands ab.
Es steht eine Premiere an: Der seit langem gewünschte Lichtenfelser Einkaufskorb steht erstmals zum Verkauf und zwar am Stand der Deutschen Korbstadt. Er heißt „S’Körbla“. Urheberinnen sind mit Rosa Gies und Jennifer Rubach zwei Absolventinnen der Berufsfachschule von 2018. Die zwei jungen Flechthandwerkerinnen machten sich selbstständig und fassen gerade Fuß in der Flechterregion am Obermain. Der Verein „Zentrum europäischer Flechtkultur Lichtenfels“ koordinierte das Projekt von der Entwicklung des Prototyps bis zum fertigen Marketingkonzept.
Was ist das Besondere: S’Körbla ist ein hochwertig und sorgfältig hergestellter, alltagstauglicher, langlebiger Korb. Er soll ein nach außen hin sichtbares Zeichen der Verbundenheit zu dem viele Jahrhunderte unsere Region am Obermain prägendes Flechthandwerk sein. Mit S’Körbla setzen wir zudem ein Zeichen gegen den Klimawandel. Denn der Korb ist einerseits aus natürlichem Material mit sehr wenig Energieaufwand von Hand gefertigt, andererseits kann man beim täglichen Einkauf auf viele Verpackungen verzichten und nicht zu vergessen, ist er im Fall der Fälle leicht zu reparieren. Rosa Gies wird bis zum frühen Nachmittag persönlich am Stand sein und Fragen beantworten oder Ihr „S’Körbla“ signieren.
Am Nachmittag sollte man einen Abstecher in das Deutschen Korbmuseums in Michelau einplanen, den dort findet eine Ausstellung der Abschlussstücke der diesjährigen Absolventinnen der staatlichen Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung statt — absolut sehenswert, was man nach drei Jahren sehr hochwertiger handwerklicher Ausbildung schaffen kann! Ab 14 Uhr sind einige der Absolventinnen vor Ort. Offizielle Eröffnung ist um 15 Uhr.
Unbedingt ansehen sollte man sich die künstlerische Installation auf der Wiese vor der Stadtpfarrkirche. Dort hat das bekannte dänische Flechtkünstlerpaar Jette Mellgren und Jan Johansen das Projekt „Distance“ verwirklicht. Eine erstaunliches und nachdenklich machendes Kunstwerk.
Wer sehr aufmerksam durch die Deutsche Korbstadt geht wird immer wieder auf Figuren aus Weide stoßen, die die Künstlerin Irmgard Wissing (Bad Bevesen) geschaffen hat. Neu zu entdecken gibt es „Frau Holle“. Wo ist sie wohl zu finden?